Besuch beim Heißluftballonhersteller
Es gibt in Europa nur fünf große Hersteller von Heißluftballonen. Eines davon sitzt in Rheinland-Pfalz. Auf ihrer Sommertour hat Carina Konrad Schroeder Fire Balloons in Schweich besucht und sich das faszinierende Handwerk des Ballonbaus erklären lassen. Die riesigen Ballonhüllen werden von Hand genäht – eine Kunst für sich, wenn man sich die teils aufwendigen Muster und Formen ansieht. In der Näherei gab es gigantische Stoffbahnen zu bestaunen. Außerdem werden pro Ballon ca. 30 km Seile verbaut. Auch die Körbe für die Passagiere werden von Hand geflochten. Flechtwerkgestalter ist ein Ausbildungsberuf, von dem Konrad bis dato noch nie gehört hatte. Eine junge Korbflechterin bei Schroeder erzählte ihr, dass sie an einem Korb von durchschnittlicher Größe ca. eine Woche lang flechte. Die Körbe sind sehr langlebig, sie halten ohne Weiteres 30 Jahre und länger.
Gekauft werden Ballone in der Regel von Firmenkunden, die sie zu Werbezwecken einsetzen. Gefahren werden kann nur in der thermikfreien Zeit unmittelbar nach Sonnenauf- bzw. vor Sonnenuntergang. Im Winter sind ganztägig Fahrten möglich. Um einen Ballon an den Himmel zu bekommen, braucht es laut Geschäftsführer Herrn Krämer Genehmigungen von 16 (!) Behörden. Dass hier Bürokratie abgebaut wird, wäre ihm ein Herzensanliegen. Trotz Corona liefen hier die Geschäfte gut, doch der Krieg in der Ukraine hat einen Auftragsrückgang verursacht. Firmen sorgen sich um ihr Image, wenn sie in Zeiten des Gasmangels mit gasbetriebenen Ballonen werben. Außerdem besteht ein Standortnachteil z. B. gegenüber dem Wettbewerber in Tschechien, der deutlich günstiger produzieren kann. Hier hofft Schroeder, dass sich „Made in Germany“ mit seinem hohen Qualitätsanspruch auf Dauer durchsetzen kann.
Hier können Sie sich ansehen, wie ein Ballon gebaut wird:
https://youtu.be/PpixZE4v9Fw