Carina Konrad besucht Kreis Lippe
Carina Konrad, Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz, besuchte am Dienstag ihren Kollegen Christian Sauter in dessen Wahlkreis in Nordrhein-Westfalen. Zunächst stand in Herford ein Gespräch mit Dr. Herbert Quakernack auf dem Programm, dem OWL-Bezirksverbands- und Kreisverbandsgeschäftsführer für Lippe und Herford-Bielefeld. Dieser berät seine Mitglieder in Rechtsfragen. Mit den Politikern sprach Quakernack über die Lage der Landwirtschaft und insbesondere über Tierhaltung, die Düngeverordnung und die Landwirtschaft als mögliche Lösung für den Klimawandel.
Im Anschluss besuchten die Abgeordneten das Gut Eckendorf in Leopoldshöhe. Die berühmte Eckendorfer Futterrübe hat von hier aus in den 60er Jahren die Viehfütterung in Deutschland revolutioniert und die Grundlage für die Saatgutzüchtung des Betriebes gelegt. Hermann Graf von der Schulenburg führte die Politiker über das Gelände. Der Betrieb produziert frühe Sorten und Stämme zur Vermehrung von Raps-, Weizen- und Gersten-Saatgut. Im Gespräch der Betriebsleiter mit den Abgeordneten ging es vorrangig um die Chancen, die sich aus neuen Züchtungsmethoden für die Pflanzenzucht ergeben, verbunden mit dem Apell an die Politiker, die Änderung des europäischen Gentechnikrechts voranzutreiben, um Rechtssicherheit für die Forschung und damit für die Zukunft des Betriebes zu schaffen.
Weiter ging es zum Geflügelhof Meierhof in Evenhausen, durch den Inhaber Ulrich Meier zu Evenhausen die Abgeordneten führte. Der Hof ist seit dem 14. Jahrhundert im Familienbesitz und bietet regionale Produkte wie Eier, Getreide oder Fleisch im eigenen Hofladen an. Der Schwerpunkt liegt mit 13.000 Legehennen auf der Eierproduktion. „Der Meierhof ist in der Region eine echte Institution mit Vorbildcharakter“, äußerte sich Konrad beeindruckt von den unterschiedlichen Vermarktungsschienen. „So stelle ich mir eine Hühnerhaltung zum Anfassen vor.“
Es folgte der Besuch auf dem Milchhof von Cord-Friedrich Delker in Lemgo. 5000 Liter Milch werden hier alle zwei Tage produziert. Dank eines modernen Stalls können die 100 Kühe des Betriebs selbstständig vom Stall auf die Weide gehen. Günstige Milchpreise in Discountern machen dem Betrieb zu schaffen. Delker setzt auf das zweite Standbein Kartoffelanbau. Da der Betrieb Wert auf wirtschaftliche Unabhängigkeit legt, nimmt er die Vermarktung der Kartoffeln selbst in die Hand.
Der „Abend der Landwirtschaft“ in tollem rustikalen Ambiente auf dem Gutshof Brennerei Begatal in Dörentrup bildete den Abschluss des Tages mit 60 Gästen. Konrad resümiert: „Die Landwirtschaft hat sich immer verändert und wird sich auch weiter verändern. Wichtig ist es, die Veränderung positiv zu gestalten. Die Bundesregierung verweigert allerdings die Gestaltung. Wir brauchen Antworten auf die Frage, wie die Tiere in Zukunft gehalten werden können, denn Tierschutz und Baurecht widersprechen sich derzeit so eklatant, dass es keine Planungssicherheit gibt.“ Außerdem betonte Konrad, dass Pflanzenschutzmittel dazu dienten, Pflanzen zu schützen, und man sie nicht verbieten, sondern statt dessen in Technik und Neuzulassungen investieren solle.