Carina Konrad

ERO: Von der Scheune in den Neubau

Die Ero GmbH in Simmern blickt auf eine tolle Erfolgsgeschichte zurück: In den 60ern in einer kleinen Scheunenwerkstatt im Hunsrück gegründet, sitzt der Landmaschinenhersteller heute in einem modernen Neubau im Industriegebiet und beschäftigt 270 Mitarbeiter. ERO hat es sich auf die Fahnen geschrieben, mit seinen Maschinen Winzern die Arbeit im Weinberg zu erleichtern und so dazu beizutragen, dass qualitativ hochwertige Weine wirtschaftlich produziert werden können.

Das bekannteste Produkt ist der Traubenvollernter. 80 Stück baut ERO davon pro Jahr, Tendenz steigend. Weltweit macht das einen Marktanteil von ca. 10 % aus. Die Fahrzeuge können auch Steillagen mit einer Steigung von bis zu 40 Prozent bewältigen und werden in viele Weinanbaugebiete Europas vertrieben, aber auch nach Neuseeland und in die USA. Daneben machen auch Anbaugeräte zur Stockpflege einen großen Teil des Umsatzes aus.

Geschäftsführer Michael Erbach, der Sohn des Firmengründers, hat Carina Konrad und ihrem das beeindruckende Familienunternehmen vorgestellt. Fachkräftemangel ist hier bislang kein großes Problem, denn ERO bildet jedes Jahr über 40 Azubis aus, von denen viele nach Ende der Ausbildung im Unternehmen bleiben oder nach einem Wechsel wieder zurückkehren. Man legt hier viel Wert auf einen respektvollen Umgang und ein freundliches Miteinander. Die Jahresumsätze haben sich seit 2015 verdoppelt und die Weichen sind klar auf Investition und Wachstum gestellt. In Deutschland hält ERO mit jedem seiner Produkte mindestens 70 Prozent Marktanteil, bei einigen sind es über 80 Prozent.

Michael Erbach legt Wert auf Unabhängigkeit. Der Anteil der Eigenfertigung ist hoch, was den Kunden zugutekommt. In der Erntesaison ist der Kundendienst rund um die Uhr erreichbar, und Ersatzteile, die nicht vorrätig sind, werden inhouse nachproduziert. Nicht alle Vorgänge sind automatisiert, vieles wird auch in Handarbeit gefertigt. Die benötigte Energie wird zum Teil im eigenen Blockkraftheizwerk erzeugt, was in der aktuellen Energiekrise wertvolle Planungssicherheit bedeutet.