Glyphosat-Einsatz Deutsche Bahn
Am 16. Oktober stellte Carina Konrad (FDP) in der Fragestunde des Deutschen Bundestages dem Parlamentarischen Staatssekretär des Verkehrsministeriums, Steffen Bilger, die folgende Frage:
Die Bundesregierung plant im Moment eine Glyphosat-Minderungsstrategie mit dem Ziel, aus dem Glyphosat-Einsatz 2023 – manche Zeitungen berichten: 2024 – komplett auszusteigen. Die Deutsche Bahn ist in Deutschland der größte Einzelabnehmer und der größte Anwender von Glyphosat. Mich würde interessieren, wie die Deutsche Bahn in Zukunft die Betriebssicherheit sicherstellen will, ohne dass es dort zu Umweltschäden durch den Einsatz alternativer Mittel kommt, wie sich die Kosten dann darstellen und wer die übernehmen soll. Werden die Kosten für alle Anwendungen, die wahrscheinlich höher sein werden als die Kosten der Anwendung von Glyphosat, vom Kunden getragen werden müssen, oder plant die Bundesregierung eine Kompensation für die Deutsche Bahn?
(siehe Plenarprotokoll, Seite 25)
Am 28. Oktober wurde die Frage schriftlich beantwortet:
Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur initiierten Forschungsprojekts mit dem Titel „Entwicklung eines Alternativverfahrens zur chemischen Vegetationskontrolle auf Gleisanlangen soll eine umweltfreundliche, chemiefreie Alternative zum Einsatz des Pflanzenschutzmittelwirkstoffes Glyphosat zur Vegetationskontrolle erforscht werden.
Dazu äußert sich Carina Konrad wie folgt:
„Die ideologisierte Bundesregierung macht sich zum Gehilfen der Unternehmen, gegen die sich ihre Kampagne angeblich richten soll. Glyphosat ist patentfrei, kostengünstig und bei sachgemäßer Anwendung umweltfreundlich, wenngleich kein großes Geschäft für die Unternehmen. Zwar ist es legitim, dass Unternehmen wirtschaftlich denken, aber Fakt ist: Es gibt keine Alternative zu Glyphosat, die umweltfreundlicher, günstiger oder zumindest kostenneutral und flächendeckend anwendbar ist. Statt unsinnige Verbotspolitik zu betreiben, sollte die Bundesregierung den Fokus auf die Entwicklung von Geräten legen, die die Gleise nur dort besprühen, wo auch Unkraut entsteht. Das Vorantreiben von Forschung und Entwicklung würde zu einer massiven Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes führen und wäre ein wirklicher Beitrag zum Umweltschutz!“