Carina Konrad

Konrad beklagt Verbrauchertäuschung beim Ohne-Gentechnik-Siegel

Carina mit Prof. Rehberger
Carina Konrad MdB mit Prof. Dr. Rehberger bei der Pressekonferenz am 14.6.19 in Berlin

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem „Forum Grüne Vernunft“ hat die Bickenbacher Abgeordnete Carina Konrad (FDP) im Deutschen Bundestag in Berlin die unrechtmäßige Verwendung des Lebensmittelsiegels „Ohne Gentechnik“ kritisiert. Wie ein erstmals der Öffentlichkeit präsentiertes Rechtsgutachten zeige, so Prof. Dr. Rehberger vom FGV, sei die Irreführung von Verbrauchern bezüglich Gentechnik in Lebensmitteln nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus 2018 unzulässig. In Reaktion auf eine diesbezügliche kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hatte die Bundesregierung auf die Zuständigkeit der Länder verwiesen.

Im Jahr 2018 seien die Umsätze von Lebensmitteln, die das Ohne-Gentechnik-Siegel trugen, um 40 % auf 10 Milliarden Euro gestiegen. Nachdem der EuGH jedoch 2018 entschieden hat, dass alle Pflanzen, die mit Hilfe von Mutagenese gezüchtet werden, als „genetisch veränderte Organismen“ einzustufen seien, dürften 90 % aller Lebensmittel nicht mehr als frei von Gentechnik bezeichnet werden. Die Lebensmittelwirtschaft, so Rehberger, verwende das Siegel jedoch wider besseren Wissens einfach weiter.

„Verbraucher derart systematisch zu täuschen, ist ein Unding. Dass die Bundesregierung die Täuschung billigt, verspielt die Glaubwürdigkeit der Politik“, kritisierte Oppositionspolitikerin Konrad, die stellvertretende Vorsitzende des Agrarausschusses.

Konrad selbst steht modernen Pflanzenzüchtungsmethoden positiv gegenüber: „Die Angst der Menschen ist unbegründet. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass Züchtungen mit der Genschere ungefährlich sind. In anderen Ländern sind sie längst auf dem Markt.“ Konrad zufolge haben die so gezüchteten Pflanzen etliche Vorteile: Sie seien resistenter und weniger anspruchsvoll, könnten somit zur Ernährungssicherung der Weltbevölkerung beitragen und durch gezielte Reduzierung von Allergenen auch die Lebensqualität von Allergikern massiv verbessern. „Wir sollten Mut zur Innovation beweisen und uns dem biotechnologischen Fortschritt nicht verschließen“, fordert Konrad. „Das europäische Gentechnikrecht ist veraltet und muss schleunigst auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht werden.“

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Pressemitteilung als PDF

Pressekonferenz 14.6.