Kubicki beim politischen Sommerabend
Beim Sommerfest der FDP Rhein-Hunsrück sprach Mitte August Wolfgang Kubicki zur politischen Lage in Deutschland und Europa. Der Bundestagsvizepräsident folgte einer Einladung der Kreisvorsitzenden Carina Konrad, die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion ist, zum politischen Sommerabend. Landrat Volker Boch sowie Werner Wöllstein, Stadtbürgermeister von Kirchberg, Jenny Apelt, Ortsbürgermeisterin von Ohlweiler, und Jürgen Hoffmann, designierter VG-Bürgermeister von Zell (Mosel), nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Im voll besetzten Biergarten des Restaurants Loreleyblick Maria Ruh in Urbar nahm Kubicki Stellung zur Coronapolitik der Vergangenheit und Zukunft und erklärte, worauf es aus seiner Sicht im Kampf gegen Inflation und Energiekrise ankommt.
Pandemiemaßnahmen wie pauschale Schulschließungen werde es unter Regierungsbeteiligung der Freien Demokraten nicht mehr geben, kündigte Kubicki an. Aus den Fehlern der Vorgängerregierung müsse man lernen. Mehr denn je brauche es nun starke Stimmen für die Freiheit, in der Pandemiebekämpfung ebenso wie in der Energiekrise. Er sagte, die Sicherstellung von bezahlbarer Energie und der Kampf gegen die Inflation hätten für die FDP höchste Priorität. Oberster Ratgeber sei hier „der gesunde Menschenverstand und nicht das Bauchgefühl“. Damit spielte Kubicki auf Vorbehalte der Koalitionspartner gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken an. Parallel zur temporären Verlängerung der Kernkraft müsse man durch die Nutzung von Schiefergasvorkommen in Deutschland die eigene Unabhängigkeit stärken.
Carina Konrad bezog in ihrer Rede Stellung zu lokalen Herausforderungen. Die Rheinvertiefung müsse jetzt dringend angegangen werden, um Transportschwierigkeiten bei Niedrigwasser künftig zu verhindern. Die FDP mache sich in der Ampelkoalition dafür stark, das Projekt voranzutreiben. Der Bau einer Mittelrheinbrücke, für die die FDP im Kreis schon seit Jahrzehnten kämpfe, sei aktuell „wichtiger denn je“. Die Regionen links und rechts des Rheins müssten nun endlich miteinander verbunden werden. Außerdem sei es dringend geboten, mithilfe einer Alternativtrasse die Lärmbelästigung durch den Zugverkehr im Mittelrheintal zu reduzieren. „Personen- und Güterverkehr dürfen sich nicht mehr gegenseitig ausbremsen“, so Konrad.