Wirtschaft trifft Politik
Der Mainzer Alfred Schlägel, Mitglied des Vereins „Wirtschaftsjunioren Deutschland“, begleitete im Mai die Hunsrücker Abgeordnete Carina Konrad (FDP) eine Woche lang bei ihrer Arbeit im Deutschen Bundestag. Jedes Jahr schauen rund 200 Wirtschaftsjunioren 200 Bundestagsabgeordneten bei ihrer politischen Arbeit über die Schulter. „Der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik ist für beide Seiten von Bedeutung“, fasste Konrad Schlägels Besuch zusammen. „Wir können voneinander nur profitieren, wenn wir miteinander im Gespräch bleiben.“
Der 38-jährige Schlägel ist bei Boehringer Ingelheim im Bereich Qualitätssicherung für die Computervalidierung zuständig. Vor einem Jahr trat er den Wirtschaftsjunioren bei. Ihn interessierte, inwiefern sich die Prozesse im Bundestag von denen im Unternehmen unterscheiden. „Anders als im Unternehmen gibt es in der Politik ja keine Zielvorgaben“, so Schlägel. „Jeder hat sein eigenes Verständnis von Prioritäten. Ich wollte einfach sehen, wie die Entscheidungsfindung stattfindet.“ Zu diesem Zweck nahm Schlägel an zahlreichen Veranstaltungen teil: Führungen durch das Berliner Abgeordnetenhaus, Kanzleramt, Bundesrat und Bundestag, verschiedene Diskussionsrunden mit Spitzenpolitikern wie Christian Lindner (FDP), Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Carsten Schneider (SDP) oder Ralph Brinkhaus (CDU) standen auf dem Programm.
Sein Fazit: „Ich hätte nicht erwartet, dass hier doch so viel auf Papier passiert.“ Allgemein hält Schlägel die Digitalisierung in Deutschland für vernachlässigt. „Das fängt schon bei den Anträgen an, die man stellt. Du kriegst eine PDF-Datei, kannst sie ausfüllen, aber musst sie trotzdem dann ausdrucken und unterschreiben.“ Hier sieht der Mainzer, der zehn Jahre lang in der IT tätig war, noch Nachholbedarf – und als Liberale kann ihm Konrad da nur beipflichten: „Während die FDP-Fraktion im Bundestag weitgehend papierfrei arbeitet, nutzt die Bundesregierung noch die Rohrpost.“
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